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Teil 8 Ondjiva und zurück
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06.02.14 19:50
Franke 

Administrator

06.02.14 19:50
Franke 

Administrator

Teil 8 Ondjiva und zurück

Ondjiva begrüßt uns, die Provinzhauptstadt von Kunene, mit ihrem eigenen Charme.
Es ist die kleinste Provinzhauptstadt in Angola und hat gerade einmal 10.000 Einwohner.
50 Km von Namibia entfernt und wirtschaflich mit Namibia verflochten.
Joan, unser Motorista, ist hier zu Hause und hat hier seine Familie, in Ondjiva. Für mich ist alles neu und ich muss mich erst einmal an den Ort gewöhnen. Die Straße bis dorthin und unser Lkw haben uns ziemlich durchgeschüttelt.
OUli, unser Arzt, zieht es lieber vor, die Kranken in Oncocua zu versorgen und sich nicht den Rücken so durchrütteln zu lassen. Uli ist gut 15 Jahre älter als ich.
Ich kann aber seine Zurückhaltung mit solchen Geländefahrten aus vollem Herzen nur teilen.
Ulrike, unsere Krankenschwester, die wiederum 10 Jahre jünger als ich ist, strahlt wie das blühende Leben.

Wir fahren eine Pension an, klein aber fein. Sehr gepflegt, und man muss auf nichts verzichten. Familiär geführt, und man fühlt sich sofort wohl.
Erst einmal entspannen nach der Fahrt.
Ich setze mich auf die Außentreppe des Eingangs der Pension und atme das abendliche Leben ein. Natürlich mit einer Flasche CUCA, ein Bier, was in Luanda gebraut wird.
Die Straße ist voll von jungen Leuten, die gerade aus der Schule kommen. Ich spüre das Leben, wie es pulsiert. Ich bin erstaunt über die vielen Schüler, aber ich denke, Angola hat viel Nachholebarf und investiert sehr viel in die Bildung, in die Jugend.
Ich empfinde diesen Abend und dieses Stück Angola als quirlig, aufregend und dennoch entspannend und friedlich.
Ich genieße es...mein Angola.

Am nächsten Morgen geht es erst einmal in das örtliche Krankenhaus, um die Medikamentenlieferungen für die vielen Außen-Med-Punkte zu organisieren. Wir bekommen unsere Patientin, die vom Baum gefallen ist, nach vielem Hin und Her auch in den richtigen Fachbereich.
Ulrike ist etwas genervt, ich versuche zu schlichten, wir sind ja hier nicht in Hamburg (hat auch geklappt).
Danach muss Ulrike ihre Aufenthaltsgenehmigung in der örtlichen Stelle verlängern.
Wir Männer fahren erst einmal zum Baumarkt „BEN“, ein wirklich gut sortierter Baumarkt, der Vieles aus Namibia einführt. Hier bekommt man so ziemlich... fast alles. Nicht unbedingt für verwöhnte Ansprüche, aber wir Ossis haben ja auch aus dem Wenigen immer etwas mehr gemacht. Ein alter Mann aus Namibia bedient mich, denn er spricht noch deutsch und freut sich, mir alles anbieten zu können, natürlich in deutsch.
Joan ist mit ein paar hundert Dollar unterwegs, um Ersatzteile für unsere Lkws zu beschaffen. Er hat da seine Quellen und das klappt immer. Wir fragen natürlich nicht, wie er das immer so hinbekommt.
Weiter zu einem großen Markt für Lebensmittel. Ich habe alles eingekauft, um unsere Kinder im Internat für die nächsten Wochen zu verpflegen. Super, alles bekommen.

Dieser Tag lief irgendwie recht gut, dann kam aber Ulrike von ihrer Verlängerung der Aufenthaltsgenehmigung nicht so erfreut zurück. Stundenlanges Anstehen am Schalter und ausgerechnet war die Stempelfarbe ausgegangen. Heißt: morgen wiederkommen, bedeutet aber wirklich, dass Ausländer für ihre Aufenthaltsgenehmigung gern mal verarscht werden. Doktorchen und ich können davon ein Lied singen. Wir durften diese Erfahrung später in Oshakati noch voll auskosten!
Das ist aber eine andere Geschichte, kommt später.

Die nächste Hiobsbotschaft ließ nicht lange auf sich warten, die Tankstellen in Ondjiva waren völlig leer gesaugt. Wir haben 8 Dieselfässer, die für unser Projekt lebenswichtig sind, und einen fast leeren Tank vom Lkw.
Von Sonangol, dem Treibstofflieferanten, kommt die Lieferung morgen, er kam dann aber erst übermorgen.

Afrika ist nicht Hamburg oder Berlin. Afrika ist Afrika!
Wir sind dann aber mit vollem Tank und Zwischenübernachtung in Cahama wieder in Oncocua angekommen.
Etwas stolz und zufrieden, aber völlig erledigt.

Wir haben aber unsere Baumrunterfallerin in gute medizinische Hände gegeben, Doktorchen hat viele Patienten, außerhalb dieser Strapazen, in Oncocua behandelt. Ulrike hat ihre Aufenthaltsgenehmigung, wir haben wieder Ersatzteile und vor allem den Essensvorrat für die Kinder im Internat aufgefüllt.

Das war mal zum Einkaufen fahren, 150 Km und das mal kurz 5 Tage lang.

Vielen Dank
Gruß Frank

Datei-Anhänge
Hauptstrasse von Ondjiva.JPG Hauptstrasse von Ondjiva.JPG (1238x)

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gegenüber unserer Pension.JPG gegenüber unserer Pension.JPG (1197x)

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der Bar Chefe in der Pension in Ondjiva.JPG der Bar Chefe in der Pension in Ondjiva.JPG (1228x)

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Kirche in Ondjiva.JPG Kirche in Ondjiva.JPG (1198x)

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Ondjiva.JPG Ondjiva.JPG (1201x)

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Restaurante der Pension in Ondjiva.JPG Restaurante der Pension in Ondjiva.JPG (1217x)

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unser Restaurante in der Pension in Ondjiva.JPG unser Restaurante in der Pension in Ondjiva.JPG (1251x)

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hier wirkt unser Monster LKW mal klein und winzig.JPG hier wirkt unser Monster LKW mal klein und winzig.JPG (1201x)

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zurück in Oncocua.JPG zurück in Oncocua.JPG (1188x)

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