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Teil 2 - Was erwartet mich in Angola nach so langer Zeit?
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10.11.13 16:52
Franke 

Administrator

10.11.13 16:52
Franke 

Administrator

Teil 2 - Was erwartet mich in Angola nach so langer Zeit?

Ein völlig anderes Angola.
Auf dem Weg zur Arbeit wird nicht mehr geschossen, und ich sehe auch nicht mehr das vertraute Bild von Männern, die mit Kalaschnikows rumlaufen, Autobomben, die gleich um die Ecke explodieren und ständige Kontrollen mit einem Maschinengewehr an der Schläfe.
Den Schwarzmarkt gibt es nicht mehr wie ich ihn noch kenne. In Luanda gab es damals den Jumbo Shop, der einzige Großmarkt, in dem man Hochwertiges für Dollar einkaufen konnte.
Die Flasche Whisky für 6 Dollar wurde dann auf dem BCR Markt für 12.000 Quanza verkauft, eine richtige Masse Geld.
Angola hat endlich Frieden. Der Bürgerkrieg ist vorbei, aber die Narben sind noch lange nicht verheilt.

Ich habe aber ein Angola erlebt, welches im Aufbruch ist, sich entwickelt und regelrecht explodiert, stolze und selbstbewusste Menschen.
Menschen, die endlich wieder Selbstvertrauen haben und versuchen, etwas Neues zu bewegen.
Wir Europäer haben da leider den falschen Blick und sehen doch allzu gern diese Armut.
Ich verabscheue solche Sichtweisen.
Das ist Afrika, so lebt man hier, und die Menschen sind im Herzen reicher als wir in unserer westlichen Welt jemals sein können.

Diese bittere Erfahrung musste ich leider auch machen.
Petra, die Krankenschwester, und Axel, der Techniker, waren das Schlimmste was ich menschlich je erlebt habe. So viel Verachtung und Selbstherrlichkeit habe ich bisher niemals kennen gelernt.
Sie lebten in ihrer eigenen Welt, und die bestand aus vielen wirren Ideen.
So versuchten sie, Reis, den wir als Spende und Hilfslieferung erhalten haben, an unsere angolanischen Mitarbeiter zu „verkaufen“, um den Erlös wieder in unser Projekt einfließen zu lassen.
Hallo, geht es noch?
Altkleiderspenden sollten sackweise verkauft werden.
Alles zum Wohle des Volkes.
Ihr könnt Euch vorstellen, wie ich darauf reagiert habe. Richtig...ich habe erst einmal so einige Reissäcke gerecht verschenkt.
Zum Verkauf der Altkleidersäcke kam es zum Glück natürlich nicht. Die Beiden wollten für diese Lumpensäcke pro Stück 100 Dollar eintreiben, Geld, was niemand hier hat.

Das ist aber eine andere Geschichte, die ich auch nie mehr beschreiben möchte.
Ich habe mit einem Arzt und einer Krankenschwester in Oncocua zusammen gearbeitet, die mir sehr wichtig waren und mir viel gegeben haben.
Ullrich und Ulrike – danke!
Ich habe aber auch ein Angola erleben dürfen, wie ich es bisher nicht erlebt habe.
Wenn mich heute jemand fragt, was Angola ausmacht, dann lautet die Antwort: Es sind die Menschen.

Vielen Dank
Gruß Frank

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gute Freunde aus Oncocua.JPG gute Freunde aus Oncocua.JPG (1216x)

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mein Frisör mit Familie.JPG mein Frisör mit Familie.JPG (1223x)

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Oberhaupt der Mutua mit Familie.JPG Oberhaupt der Mutua mit Familie.JPG (1181x)

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unserer Maurer Castro mit Vater.JPG unserer Maurer Castro mit Vater.JPG (1193x)

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während einer Feier in Oncocua.JPG während einer Feier in Oncocua.JPG (1216x)

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unsere Kinder aus Oncocua.JPG unsere Kinder aus Oncocua.JPG (1206x)

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