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Bevölkerung und Volksgruppen
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05.04.11 09:57
Franke 

Administrator

05.04.11 09:57
Franke 

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Bevölkerung und Volksgruppen

Bevölkerung

Zur Bevölkerung Angolas gibt es keine gesicherten Zahlen. Die Vereinten Nationen schätzen die Zahl auf weit über 18 Millionen im Jahre 2009.

Ein akutes demografisches Problem, mit unabsehbaren wirtschaftlichen, sozialen und politischen Folgen, hat sich in Angola aus dem Kriegszustand ergeben der sich über vier Jahrzehnte hingezogen hat. Um 2000 war ein erheblicher Teil der Landbevölkerung in die Städte, in unwegsame Gebiete (Berge, Wald, Sumpfland) oder ins benachbarte Ausland (Namibia, Botswana, Zambia. Kongo-Kinshasa, Kongo-Brazzaville) geflohen. Entgegen allen Erwartungen ist es nach dem Friedensschluss nicht zu einem massiven Rückfluss gekommen. Zwar ist ein Teil der Bevölkerung in ihre Ursprungsorte zurückgekehrt, aber - wie die Erhebungen der letzten Jahre zeigen - per Saldo hat das Binnenland sogar weiter an Bevölkerung verloren und ist über weite Strecken fast menschenleer. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass sich die Wirtschaft ganz überwiegend auf den Küstenstreifen konzentriert.

Volksgruppen

Die meisten Angolaner sind Bantu und gehören drei Ethnien an: etwa ein Drittel sind Ovimbundu, ansässig auf dem Zentralhochland, dem angrenzenden Küstenstreifen und nunmehr ebenfalls stark präsent in allen größeren Städten auch außerhalb dieses Gebietes; ein knappes Viertel sind Ambundu (Sprache: Kimbundu), die in einem breiten Landstrich von Luanda bis Malanje überwiegen; schließlich gehören gegen 15 % den Bakongo an, einem Volk, das im Westen von Kongo-Brazzaville und der Demokratischen Republik Kongo sowie im Nordwesten Angolas angesiedelt ist und nunmehr auch in Luanda eine starke Minderheit darstellt. Zahlenmäßig kleinere Volksgruppen sind die Ganguela, eigentlich ein Konglomerat aus kleineren Gruppen Ostangolas, dann die Hirtenbauern des Südwestens, die unter der Bezeichnung Nyaneka-Nkhumbi zusammengefasst werden, die Ovambo (Ambo) und Herero Südangolas (mit Verwandten in Namibia) und sowie die Tshokwe (einschließlich der Lunda) aus dem Nordosten Angolas (und Süden der DR Kongo sowie Nordwesten Sambias), die im Verlaufe des letzten Jahrhunderts in kleinen Gruppen südwärts gewandert sind. Einige kleine Gruppen im äußersten Südwesten werden als Xindonga bezeichnet. Schließlich gibt es noch residuale Gruppen der Khoisan (‚Buschmänner‘), die verstreut in Südangola leben und nicht zu den Bantu gehören.

Etwa 2 % der Bevölkerung sind mestiços, also Mischlinge von Afrikanern und Europäern. Die Portugiesen waren mit 320.000 bis 350.000 Menschen am Ende der Kolonialzeit die größte europäischstämmige Volksgruppe im Land. Stark die Hälfte von ihnen war im Lande geboren, nicht selten in der zweiten oder dritten Generation, und fühlten sich mehr Angola zugehörig, als Portugal. Die anderen waren in der spätkolonialen Phase zugewandert oder als Angestellte/Beamte staatlicher Einrichtungen (einschließlich des Militärs) nach dort versetzt worden. Unabhängig hiervon flohen die meisten Portugiesen kurz vor oder nach der Unabhängigkeitserklärung Angolas nach Portugal, Brasilien oder Südafrika, doch ist ihre Zahl inzwischen wieder auf mehr als 100.000 angewachsen, zu denen eine möglicherweise ähnlich große Zahl anderer Europäer sowie Latein- und Nordamerikaner kommt. Zu den Europäern kommt inzwischen eine große, auf etwa 300.000 Menschen geschätzte Gruppe von Chinesen, die im Zuge einer Immigrationswelle nach Afrika kamen und kommen. Bis 1974/75 lebten auch etwa 130 deutsche Familien (Angola-Deutsche) als Farmer oder Unternehmer im Land, vor allem in den Regionen um Huambo und Benguela; in der Stadt Benguela gab es seinerzeit sogar eine deutsche Schule. Fast alle haben seither aber das Land verlassen.

Die ethnischen Unterschiede haben, im Gegensatz zu anderen (afrikanischen und nichtafrikanischen) Ländern, in Angola nur in Maßen für gesellschaftlichen Zündstoff gesorgt. Als Bakongo, die in den 1970er Jahren in den Kongo-Kinshase geflohen waren, sich bei ihrer Rückkehr in hellen Scharen in Luanda niederließen, hat das zwar zu gegenseitigem „Fremdeln“ zwischen ihnen und den ansässigen Ambundu geführt, nicht aber zu massiven oder gar gewalttätigen Konflikten. Als sich im Bürgerkrieg Ambundu und Ovimbundu gegenüber standen, bekam dieser auf seinem Höhepunkt auch ethnische Untertöne; seit Frieden ist, sind diese deutlich abgeklungen. Bei Konflikten aller Art können solche Abgrenzungen aber wieder ins Spiel kommen. Außerdem ist das Problem der Rassenbeziehungen zwischen Schwarz, Mischling und Weiß noch in keiner Weise ausgestanden, zumal es von der Politik her manipuliert wird und seinerseits die Politik bedingt

Quelle: Wikipedia.de - Republik Angola - März 2011

Zuletzt bearbeitet am 05.04.11 14:19

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