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Teil 3 – wo und was ist Oncocua...
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17.11.13 12:55
Franke 

Administrator

17.11.13 12:55
Franke 

Administrator

Teil 3 – wo und was ist Oncocua...

Die 11600 Km bis Namibia, Weiterflug in einer Hutschachtel für 12 Passagiere bis Ondangwa/ Namibia, ein paar Tage das Nötigste einkaufen für unser Projekt in Oshakati/ Namibia und der steinige Weg dann nach Oncocua hatten es in sich. Ich habe schon lange nicht mehr so tief und fest geschlafen.
Geweckt wurde ich dann von einem Esel, der direkt vor meinem Fenster stand und aus vollem Leib sein „IA“ unaufhörsam herausblöckte. Ich habe kurz aus dem Fenster heraus geschaut und ein mir vertrautes und dennoch hier unvertrautes Afrika gesehen. Ich war aber endlich wieder in Angola.
Ein schönes Gefühl nach so vielen Jahren.

Aber wo war ich hier eigentlich und was ist Oncocua?
In den 80ern arbeitete und lebte ich in Luanda, einer Millionenstadt direkt am Atlantik mit traumhaften Stränden. Morgens begrüßte mich der Atlantik in 112,2 Metern Entfernung von meinem Fenster aus gesehen.
Jetzt bin ich in Oncocua angekommen. Weit weg vom Atlantik.
Die Einwohner sagen selbst scherzhafter Weise, dass Oncocua das Ende der Welt ist. Stimmt.

Oncocua ist ein kleiner Ort mitten in den Bergen , mitten im Nichts.
Im südwestlichen Teil Angolas, vielleicht 150 Km von Namiba entfernt in der Provinz Kunene.
Oncocua hieß vor langer Zeit Curoca, wie dieser Kreis heute noch heisst, 40 Km von dem Fluß Curoca entfernt.
Der Berg Oncocua liegt direkt vor der Haustür, und danach wurde später der Ort Curoca in Oncocua umbenannt.
Der Berg Oncocua ist ca. 500 Meter hoch, und der Ort Oncocua liegt etwa 1.100 Meter über dem Meeresspiegel.
Ein Navi braucht hier keiner, denn in der Nacht steht das Kreuz des Südens genau über dem Oncocua, und die „Richtung nach Hause“ ist perfekt vorgegeben.
Das Klima ist sehr angenehm, nur der Berg, mit für mich gefühlten 9300 Metern war die größte Herausforderung meines Lebens. Aber diese Geschichte erzähle ich später noch...

Oncocua hat 20 Häuser aus der Kolonialzeit der Portugiesen, ein Gouverno, eine Polizeistation, zwei Schulen, ein Internat mit Schule, ein Krankenhaus, 5 kleine Häuser für das Krankenhauspersonal und eine kleine Gärtnerei für das Internat, sowie eine Werkstatt der Hilfsorganisation, die für das Internat und Krankenhaus verantwortlich ist.
Es gibt in Oncocua verschiedene Bairos, die etwa 100 Lehmhütten ausmachen.
Oncocua ist sogar Kreisstadt im Bezirk Curoca.
Oncocua zählt gerade mal ein paar hundert Einwohner.
Diese Konstellation mag etwas ungewöhnlich erscheinen, etwas zu gewaltig für einen so kleinen Ort, aber vollkommen berechtigt.
Denn im direkten Umfeld leben mehr als 15.000 Halbnomaden.Traditionelle Stämme wie die Macuana, Moshimba und Mutua. Das wirkliche Afrika.

Feste Jobs gibt es nur im öffentlichen Dienst, im Gouverno, in der Schule, im Krankenhaus und zeitlich begrenzt in unserem Hilfsprojekt. Die Arbeitslosenquote liegt bei???
Falsch gedacht...
Afrika ist völlig anders als unsere zerbröckelnde Wohlstandsgesellschaft, hier versucht jeder den Tag zu meistern und für den nächsten Tag genug Essen für die Familie zu bekommen. Die Traditionellen haben kleine Felder, die sie bestellen, andere haben Ziegen und Schweine. Das wird eingetauscht gegen Kleidung und andere Gebrauchsgegenstände. Handel und Wandel vom Land in die Stadt und zurück aufs Land.
Ein nicht immer leichtes Leben, aber es funktioniert. Armut und Elend habe ich so nicht erlebt, aber ich habe Angst davor, dass diese Menschen unsere westliche Kultur und kranke Finanzpolitik annehmen und ein Stück Menschlichkeit damit verlieren könnten, erst dann wäre das Elend vorprogrammiert.
Ich habe ein für mich normales Leben kennengelernt, was viele Europäer so gelebt nicht richtig verstehen können.

Wir sitzen gerade am Frühstückstisch und ich freue mich schon von meinem Angola noch mehr zu erleben.

Vielen Dank
Gruß Frank

Datei-Anhänge
unser Hausberg der Oncocua.jpg unser Hausberg der Oncocua.jpg (1231x)

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Oncocua.jpg Oncocua.jpg (1195x)

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Oncocua die Hauptstrasse.jpg Oncocua die Hauptstrasse.jpg (1265x)

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Blick aus unserer Küche.jpg Blick aus unserer Küche.jpg (1231x)

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Blick in ein Bairo.jpg Blick in ein Bairo.jpg (1207x)

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