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Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden
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02.09.12 13:31
Werner 
02.09.12 13:31
Werner 

Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo,
heute habe ich endlich euer Angola-Forum gefunden. Nachdem ich nun im Ruhestand bin und ausreichend Zeit habe bin ich froh mich mal mit anderen ehemaligen Brigadistas zu unterhalten.
Ich habe von Mai 1978 bis Mai 1979 in Luanda in der FDJ-Brigade gearbeitet und zwar zunächst in der Werkstatt in Mulemba und später dann als Ersatzteileinkäufer für alle weiteren FDJ-Basen in Angola.
Gewohnt habe ich auch damals schon im Hotel Kate Kero und mich immer über das üble Essen und das fehlende Bier geärgert. (zu 95% Reis und Fisch oder Fisch und Reis).

Arbeitsmäßig war ich ziemlich selbständig und unabhängig, da ich meist alleine unterwegs war.(zentrales W50-Ersatzteillager FILDA, Reifenfabrik MABOR od.Batteriefabrik TUDOR).Ich hatte allerdings mächtig mit Sprachproblemen zu kämpfen,da wir ja keinerlei sprachliche Ausbildung hatten.
Das Leben in Luanda unterschied sich ja ziemlich von dem in Uige,N´Dalatando,Gabela und Lubango, insbesondere was die Verpflegung betraf. Für uns gab es höchstens mal eine Abwechslung wenn wir sonnabends einen Arbeitseinsatz in der Botschaft oder bei einem Botschaftsmitarbeiter hatten oder wenn unser Basisleiter für einen Badeausflug am Wochenende am km 45 ein paar Dosen Konserven bei Versina organisiert hatte.

Trotzdem war die Arbeit und das Leben doch interessant und abwechslungsreich und hielt immer mal wieder auch positive Überraschungen bereit, zB. waren Besuche auf DDR-Handelsschiffen, die in Luandas Hafen lagen, immer wieder schön oder Fahrten zu den Schwarzen Steinen, zum Calandula-Wasserfall oder in den Quissama-Park. (war damals alles noch möglich!
Obwohl ich mir ich nach meinem ersten Jahr in Angola vorgenommen hatte, nicht mehr dorthin zurückzukehren, bin schließlich 1982 erneut für drei Jahre (diesmal als sogen.Spezialist) erneut n ach Angola
gereist und als Einzelkämpfer Leiter einer W50-Werkstatt in Luena (Provinz Moxico)

Ihr seht also, Angola hat eine nicht geringe Rolle in meinem Leben gespielt und es wäre schön, wenn man sich mal mit jemandem austauschen könnte, der auch angolanische Erfahrungen hat. Denn leider habe ich zu niemanden aus dieser Zeit mehr Kontakt.
Vielleicht meldet sich mal jemand aus der damaligen Zeit.

03.09.12 13:14
Franke 

Administrator

03.09.12 13:14
Franke 

Administrator

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo Werner,

erst einmal ein herzliches Willkommen im Angola Forum.

Du bist ja ein richtiges Urgestein aus der Zeit in Angola
Hier im Forum sind einige aus Deiner Zeit und ich denke es gibt da so einiges zu berichten.

Deine Fahrten zu den schwarzen Steinen, Calandula Wasserfall und den Quissama Park, kenne ich als 1984ger nur vom hören sagen.
Zum einen war die Sicherheitslage angespannter, aber ich glaube mit diesem Vowand wollte man uns vorrangig mehr unter Kontrolle
bringen.

Wir freuen uns schon von Dir mehr zu hören.
Deine Zeit als Einzelkämpfer in Luena ist bestimmt recht interessant gewesen. Warst Du in diesen 3 Jahren mit Familie dort?

Danke
Franke

04.09.12 17:28
Werner 
04.09.12 17:28
Werner 

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo camaradas,
zunächst mal Danke für Deine Antwort Franke. Sicher würde ich gerne viel berichten,nur weiß ich gar nicht so richtig wie ich beginnen soll.
Vielleicht damit wie alles begann, irgendwann 1977 kam mein damaliger Chef zu mir nach Hause und fragte mich, ob ich mir vorstellen könne nach Afrika, genauer nach Angola, zu gehen um dort bei der Instandsetzung von W50 -LKW zu helfen bzw. auch bei der Ausbildung von Angolanern zu helfen. Angola war ja ein wichtiger Kaffeelieferant und die LKW würden dringend für die Arbeit dort gebrauchjt.
Meine Frau und ich waren natürlich völlig perplex, zum einen, da wir gar nicht wußten wo Angola liegt und zum zweiten für die Entscheidung nur zwei Tage Zeit wären. Ihr könnt Euch vorstellen, daß uns diese Entscheidung nicht schlafen ließ, zumal der Einsatz ein ganzes Jahr dauern sollte und natürlich ohne Familie sein sollte.
Wie dem auch sei, nach vielen Gesprächen, auch mit Eltern und Schwiegereltern, fiel die Entscheidung: ich mach's! Diese Entscheidung habe ich später zwar manchmal bereut , aber aus heutiger Sicht bin ich froh, mich so entschieden zu haben, denn meine Jahre in Angola haben mir viel für mein späteres Leben gegeben, vorallem weil ich sehr viele Menschen kennen -und schätzen gelernt habe, die unter den nicht gerade einfachen Bedingungen Freunde waren , auf die Verlaß war. Das betraf außer den Jungs unserer Basis Luanda auch Angolaner und Europäer aus anderen Staaten z.B.Ungarn und Schweden. Wobei der Kontakt zu letzteren natürlich von seiten der Botschaft nicht erwünscht war.
Auf alle Fälle zog sich der Einsatzbeginn nach Tropenuntersuchung, Impfterminen, Einkleidungen un zwei spärlichen Informationsveranstaltungen über die Verhältnisse in Angola noch bis Mai 1978 hin. Dann ging es innerhalb von wenigen Tagen los, so daß nicht viel Zeit zum Überlegen blieb. Von Schönefeld ging's über Algier und Lagos nach Luanda.
Dort gelandet empfing uns nach dem Verlassen des Flugzeugs eine Schwüle, die wohl keiner, der zum ersten Mal im südlichen Afrika ankommt je vergessen wird. Nach heftigem Gedränge bei der Paßkontrolle und dem Empfang des Gepäcks ging's hinten auf einem Fahrschul-W50 durch Luandas Straßen zum Hotel. Diese erste Fahrt mit ihren Eindrücken und vorallem auch Gerüchen vergißt man wahrscheinlich auch nie.
Im Hotel (Kate Kero) wurden wir von einigen gebräunten Jungs, unseren Vorgängern, die schon ein halbes Jahr vor uns da waren, empfangen.
So oder so ähnlich wird es wohl vielen von uns ergangen sein und beim Lesen wieder gegenwärtig werden.
Auf alle Fälle ging es am nächsten Morgen auf der Pritsche eines Toyata-Jeeps die lange Strecke zur Werkstatt in Mulemba hinaus und wir hatten alle Hände voll zu tun uns festzuhalten zu schauen und vorallem auch zu riechen. Die Angolaner dort empfingen uns sehr herzlich, schade nur, daß wir keinen Brocken portugiesisch sprachen oder verstanden, da das Erlernen der Sprache nicht zu unserer Vorbereitung auf den Einsatz gehörte. (man erachtete es wohl nicht als besonders wichtig).Später haben wir dann mit Wörterbuch und Händen und Füßen dann doch noch eine passable Verständigung hingekriegt .
Ja, da0 soll's erst mal gewesen sein mit meinem Erinnerungsbericht, der jetzt nach fast 35 Jahren natürlich sicherlich einige Lücken aufweist aber mit Sicherheit keine Übertreibungen, eher Unterlassungen, aufweist.
Ich Hoffe, daß Ihr euch beim Lesen nicht langweilt. Könnt ja mal Eure Meinung schreiben. Ich würde mich freuen und wenn Ihr wollt auch gerne mehr zum besten geben.
Ate logo Werner

04.09.12 20:52
KlausK 
04.09.12 20:52
KlausK 

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo Werner,

wenn Du bis Mai 1979 in Mulemba warst, so wie ich es verstanden habe, dann musst Du ja meine
Vorgänger alle noch kennen. Da fallen mir noch ein Eberhart Dorn, Siegbert Spittel, Karsten Klammt
Frank Rautenberg die müssen ja in Deine Zeit dort gewesen sein und gewohnt haben wir auch
alle im Katekero.

Gruß Klaus

05.09.12 10:22
Werner 
05.09.12 10:22
Werner 

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo Klaus,

obwohl ich in der Tat bis Mai 1979 zur Basis Luanda gehört habe, war ich nur ca. 2 Monate direkt in der Werkstatt Mulemba und danach für die Ersatzteilversorgung aller FDJ-Basen in Angola verantwortlich. Leider sagen mir die von Dir genannten Namen nichts (mehr). Das hat aber nichts zu sagen, da ich kein besonders gutes Namensgedächtnis habe. Ich kann mich nur noch erinnern an Reinhard Kobert (mein Zimmermitbewohner im Kate Kero), Olaf Schrage, Manfred Alisch, Stanislaus ....? und dann hört es auch schon auf, leider! Man müßte sich eben mal wieder sehen, vielleicht würde einem dann mal wieder ein Name einfallen.
An unseren Gesichtern würden wir uns aber wohl kaum wiedererkennen, denn inzwischen sind ja ein paar Jahre vergangen. Das klappt ja vielleicht irgendwann mal. Bei anderen z.B. Trassenbauern funktioniet's ja auch.

Tschüß Werner

12.09.12 11:45
Werner 
12.09.12 11:45
Werner 

mal ein paar Fotos

Hallo,
habe mal in meinem Archiv gewühlt und schicke Euch mal wahllos einige Fotos von damals. Bitte entschuldigt die nicht allzu hohe Qualität, aber Digitalkameras gab es damals noch nicht .
Gelegentlich könnte ich ich noch mehr schicken, vorallem auch damals noch direkt in Luanda gekaufte Dias, die allerdings teilweise noch schlechter sind und erst einer Bearbeitung bedürfen.
Wenn Interesse besteht, werde ich mich mal drübermachen.
Gruß Werner

Datei-Anhänge
angolanische Motoristas haben ganze Arbeit geleistet.JPG angolanische Motoristas haben ganze Arbeit geleistet.JPG (54x)

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fällig zur Instandsetzung.JPG fällig zur Instandsetzung.JPG (34x)

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in der4 Werkstatt.JPG in der4 Werkstatt.JPG (40x)

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Honecker spricht in Viana.JPG Honecker spricht in Viana.JPG (31x)

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bei der Baunwollernte (800x533).jpg bei der Baunwollernte (800x533).jpg (32x)

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Blick vom Katekero Ri. Flughafen.JPG Blick vom Katekero Ri. Flughafen.JPG (25x)

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umgestürzte Feuerwehr.JPG umgestürzte Feuerwehr.JPG (26x)

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K800_Caminho de ferro.JPG K800_Caminho de ferro.JPG (21x)

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auf der Fahrt Ri.Marginale (640x427).jpg auf der Fahrt Ri.Marginale (640x427).jpg (24x)

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aus dem Auto Ri.Kinaxixi.JPG aus dem Auto Ri.Kinaxixi.JPG (23x)

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14.09.12 22:26
Franke 

Administrator

14.09.12 22:26
Franke 

Administrator

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo Werner,

die Bilder sind Klasse! Zeitzeugen!
Klaro, damals hatten wir noch keine Digitalfotografie...aber wer kann schon solch klasse Bilder aus dieser Zeit vorzeigen.

Wäre prima da noch mehr zu sehen...

Danke
Franke

16.09.12 18:27
KlausK 
16.09.12 18:27
KlausK 

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo Werner,

tolle Bilder die Du reigestellt hast.
Wenn Du noch mehr vom Katekero oder
von der Werkstatt hast dann her damit.
Ich hänge auch wieder ein paar alte Dias ran.

Gruß an alle Klaus

Zuletzt bearbeitet am 16.09.12 18:35

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Werkstatt Mulemba (1).jpg Werkstatt Mulemba (1).jpg (31x)

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Werkstatt Mulemba (2).jpg Werkstatt Mulemba (2).jpg (29x)

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Werkstatt Mulemba (3).jpg Werkstatt Mulemba (3).jpg (19x)

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Werkstatt Mulemba (4).jpg Werkstatt Mulemba (4).jpg (15x)

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Werkstatt Mulemba (5).jpg Werkstatt Mulemba (5).jpg (15x)

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Werkstatt Mulemba (6).jpg Werkstatt Mulemba (6).jpg (12x)

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Werkstatt Mulemba (7).jpg Werkstatt Mulemba (7).jpg (18x)

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Werkstatt Mulemba (8).jpg Werkstatt Mulemba (8).jpg (13x)

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23.09.12 17:49
Werner 
23.09.12 17:49
Werner 

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo Klaus und alle anderen,

ich will Euch heute nochmal ein paar Bilder schicken. Leider habe ich direkt von der Werkstatt in Mulemba nur ganz wenige Aufnahmen und vom Kate Kero auch, so es daß halt noch ein paar Bilder von Luandas Straßen sind, die vielleicht ein paar Erinnerungen wecken. Eigentlich wundere ich mich selbst, daß ich damals nicht mehr fotografiert habe aber das lag wahrscheinlich daran, daß man mit einem Fotoapparat mehr aufgefallen ist als wenn man sich eine Kalaschnikow umgehängt hätte.
Aber Spaß beiseite, einfach war es nicht immer und ungefährlich auch nicht, denn die Lage war ja immer angespannt, z..B. die nächtliche Ausgangssperre, die wir gerade so einhalten konnten wenn wir mal auf einem unserer Handelsschiffe in Luandas Hafen zu Gast waren und uns dort bei einem Bier und Wunschessen, manchmal auch einem Film verplauscht hatten und für die Fahrt ins Hotel gerade mal noch zehn Minuten Zeit waren! Aber solche Dinge habt Ihr ja sicher auch erlebt.
Übrigens, wer es nicht kennt, für den kann ich die Lektüre von Jürgen Leskiens Buch "Ondjango, ein angolanisches Tagebuch" empfehlen ( gibt es event. noch antiquarisch) Darin kann man ein wenig ( wenn auch teilweise ein bißchen schöngefärbt) über das Leben der Brigadistas lesen.

Bis bald

Werner

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2012-09-21_0.JPG 2012-09-21_0.JPG (19x)

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Ampelhalt Ri.Marginale (520x347).jpg Ampelhalt Ri.Marginale (520x347).jpg (19x)

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An der Str.Ri. Cacuaco (520x347).jpg An der Str.Ri. Cacuaco (520x347).jpg (17x)

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Blick zum Liceu.JPG Blick zum Liceu.JPG (14x)

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Honecker und Stoph begrüßen uns.JPG Honecker und Stoph begrüßen uns.JPG (24x)

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Zigarettenfabrik.JPG Zigarettenfabrik.JPG (16x)

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Platz vor dem Katekero (640x427).jpg Platz vor dem Katekero (640x427).jpg (21x)

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24.09.12 18:49
Werner 
24.09.12 18:49
Werner 

Re: Endlich mal etwas von ehemaligen Angolanern gefunden

Hallo KLaus,

hier nur nochmals vier Fotos bezüglich Kate Kero und Mulemba

Gruß Werner

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Angola 5.jpg Angola 5.jpg (26x)

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